Emanuel Swedenborg - der Innere Sinn im Worte Gottes
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Auszüge der Werke Emanuel Swedenborgs und Auszüge von Texten der ersten Jahrhunderte des Urchristentums und ihre erstaunliche Übereinstimmung.

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Der Mittelpunkt der Spiritualität war vor langer Zeit, das Tun der Liebe. Daher gab es auch keine Lehrstreitigkeiten.
Die Lehre von der tätigen Liebe, die eine Lebenslehre ist, war in den Alten Kirchen [Ekklesia] die Hauptlehre. Diese Lehre verband alle Kirchen zu einer Einheit. Als Glieder der Kirche erkannte man alle an, die im Guten der tätigen Liebe lebten und nannte sie Brüder (und Schwestern), wie sehr sie im übrigen auch in bezug auf die Wahrheiten, die heutzutage die Glaubenswahrheiten genannt werden, von einander abwichen. Und es gehörte zu ihren Werken der tätigen Liebe, einander hierin zu unterweisen. Sie wurden auch nicht unwillig, wenn der andere der eigenen Ansicht nicht beipflichtete, wußten sie doch, daß jeder nur soviel an Wahrem aufnehmen kann, als er im Guten ist.

Das ist auch der Grund, weshalb die Lehre von der tätigen Liebe, die sich bei den Alten so großer Wertschätzung erfreute, heutzutage zu den verloren gegangenen Dingen gehört. Wer weiß heute noch, was tätige Liebe wirklich ist,
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Von vielen wird geglaubt, daß schon allein das Glauben an das, was die Kirche lehrt, den Menschen vom Bösen reinige,
und von einigen wird geglaubt, daß die Übung des Guten ihn reinige, von anderen, daß das Wissen, Reden und Lehren dessen, was zur Kirche gehört, von manchen, daß das Lesen des Wortes und gottseligen Bücher, von anderen, daß das Besuchen der Kirchen, das Anhören der Predigten, und besonders das Feiern des heiligen Abendmahls, von anderen, daß das Entsagen der Welt und das Streben nach Frömmigkeit, von anderen daß das Bekenntnis, sie seien aller Sünden schuldig, es tue, u.s.f. Und dennoch reinigt alles dieses den Menschen keineswegs, wenn er nicht sich erforscht, seine Sünden sieht, sie anerkennt, sich wegen derselben schuldig bekennt, und Buße tut, indem er von ihnen absteht; und dies alles muß er tun wie von sich, dennoch aber mit der Anerkennung des Herzens, daß es durch den Herrn geschehe.

(Aus: Emanuel Swedenborg, Die göttliche Vorsehung, Kap. 121)

Volltextversion: http://www.wlb-stuttgart.de/referate/theologie/swedvotx.html
Aus: Die göttliche Vorsehung, Kap. 214
Weil die Kirche heutzutage nicht weiß, daß die Verbindung mit dem Herrn den Himmel macht, und daß eine Verbindung geschieht durch die Anerkennung, daß Er der Gott des Himmels und der Erde sei, und zugleich durch ein Seinen Geboten gemäßes Leben, so soll hierüber einiges gesagt werden: Wer hiervon nichts weiß, kann sagen: Was soll die Verbindung?
Wie können die Anerkennung (dass Jesus Gott ist) und das Leben (nach SEINEN Geboten) eine Verbindung bewirken? Wozu bedürfte es dessen? Kann nicht jeder selig werden durch bloße Barmherzigkeit? Was bedarf es eines anderen
Heilsmittels als des bloßen Glaubens? Ist nicht Gott barmherzig und allmächtig?
Man wisse aber, dass in der geistigen Welt Erkenntnis und Anerkennung alle Gegenwart bewirken, und dass das Gefühl, das der Liebe eigen ist, alle Verbindung bewirkt. Denn die Räume sind dort nichts anderes als Scheinbarkeiten, je nach den Ähnlichkeiten der Seelen, das ist, der Gefühle und daher der Gedanken; kennt daher einer den anderen entweder durch das Gericht, oder durch den Verkehr mit ihm, oder durch den Umgang, oder durch Verwandtschaft, und denkt er an denselben nach der Vorstellung jener Kenntnis, so stellt sich derselbe gegenwärtig dar, obgleich er scheinbar tausend Stadien von ihm entfernt wäre; und wenn einer den anderen, den er kennt, auch liebt, so wohnt er mit ihm in einer Gesellschaft, und wenn er ihn innig liebt, in einem Hause. In diesem Zustande befinden sich alle in der ganzen geistigen Welt, und dieser Zustand hat seinen Ursprung daher, dass der Herr jedem gegenwärtig ist gemäß seinem Glauben und mit ihm verbunden gemäß seiner Liebe; den Glauben und die durch ihn begründete Gegenwart des Herrn erhält man mittelst der Erkenntnis der Wahrheiten aus dem Wort, besonders derjenigen in ihm, die den Herrn selbst betreffen, die Liebe aber und die aus ihr hervorgehende Verbindung erhält man durch ein Seinen Geboten gemäßes Leben, denn der Herr sagte: Wer Meine Gebote hat, und sie tut, der ist es, der Mich liebt, und Ich werde ihn lieben, und Wohnung bei ihm nehmen: Joh.14/21-24.

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