Emanuel Swedenborg - der Innere Sinn im Worte Gottes
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Auszüge der Werke Emanuel Swedenborgs und Auszüge von Texten der ersten Jahrhunderte des Urchristentums und ihre erstaunliche Übereinstimmung.

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Dass es keine Rechtfertigungslehre gab und demnach auch kein Einreden einer Heilsgewissheit (die nach T. ein gottesfürchtiger Mensch nicht braucht), kommt in voller Übereinstimmung mit Swedenborg u.a. bei Tertullian zum Ausdruck. Er war eine prägende Gestalt des frühen Christentums. Von ihm sind nicht weniger als 31 Schriften erhalten. Hier ein Textauszug:

"Es verachtet ihn aber, wer, nachdem er durch ihn die Erkenntnis von gut und böse erlangt hat, wieder nach dem greift, was er als vermeidenswert erkannt und auch wirklich schon vermieden hat, und so seiner bessern Erkenntnis, d. h. einer Gabe Gottes, Schmach zufügt. Er verschmäht den Geber, indem er die Gabe im Stiche lässt; er leugnet den Wohltäter, indem er die Wohltat nicht in Ehren hält. Wie könnte er noch dem gefallen, dessen Geschenk ihm mißfällt?..
Gewisse Leute behaupten jedoch, es genüge Gott, wenn er im Herzen und im Geiste hochgehalten wird, wenn es gleich in den Handlungen weniger geschähe, und wenn Gottesfurcht und Glaube durch die Sünde nicht verletzt würden. Das würde soviel heißen, als ohne Verletzung der Keuschheit Ehebrüche begehen, ohne Verletzung der kindlichen Liebe seinem Vater Gift mischen. Wie solche ohne Verletzung der Gottesfurcht sündigen, werden sie auch ohne Verletzung der Barmherzigkeit in die Hölle gestoßen werden".

(Tertullian im Jahr 204 n. Chr. aus: "Die Busse" Kap. 5)
Ich sprach nach ihrem Tod mit einigen, die, als sie noch in der Welt lebten, der Welt entsagt und sich einem beinahe einsamen Leben ergeben hatten, um mittelst Abziehung der Gedanken von weltlichen Dingen frommen Betrachtungen obliegen zu können, indem sie glaubten, so den Weg des Himmels zu betreten; allein solche sind im anderen Leben von
trauriger Gemütsart, sie verachten andere, die ihnen nicht ähnlich sind, sie sind ungehalten, dass ihnen nicht vorzugsweise vor anderen ein glückliches Los zuteil wird, indem sie es verdient zu haben glauben; sie bekümmern sich
nicht um andere und wenden sich ab von den Dienstleistungen der Nächstenliebe, durch die eine Verbindung mit dem Himmel statt hat; nach dem Himmel verlangen sie mehr als andere; werden sie aber dahin erhoben, wo die Engel sind, so führen sie Beängstigungen herbei, welche die Seligkeit der Engel stören, weshalb sie abgesondert werden, und sobald sie abgesondert sind, begeben sie sich an wüste Orte, um da ein ähnliches Leben wie in der Welt zu führen.
Der Mensch kann nicht anders zum Himmel gebildet werden, als durch die Welt; in dieser sind die letzten Wirkungen, in die eines jeden Neigung sich endigen muss; sofern diese nicht in Handlungen ausläuft oder sich ergießt, was in Gesellschaft mehrerer geschieht, so erstickt sie, zuletzt so ganz, dass der Mensch seinen Blick nicht mehr auf den Nächsten, sondern bloß auf sich selber richtet; daraus erhellt, dass das Leben der tätigen Nächstenliebe, das darin besteht, dass man gerecht und recht handelt in jedem Werk und bei jeder Verrichtung, zum Himmel führt, nicht aber ein Leben der Frömmigkeit ohne sie. (Himmel und Hölle. Kap. 360)
Nichts wird in der Esoterik mehr gepredigt als das vermeintliche Allheilmittel der Selbstliebe! Um so interessanter ist es was Swedenborg in diesem Zusammenhang sagt. Nämlich, dass das die genau entgegengesetzte und falsche Richtung ist! Dass die Selbstliebe der Gottes- und Nächstenliebe entgegengesetzt ist, wird leider auch von vielen Christen heutzutage nicht mehr erkannt. Selbsthass aufgrund von schweren psychischen Verletzungen heilt in der Regel nicht dadurch, dass man sich Selbstliebe suggeriert, sondern ebenfalls nur in der Gottes- und Nächstenliebe (Vergebung). Dass man sich erst selber lieben muss um andere zu lieben mag sich so schlüssig anhören. Aber die ablehnenden Stimmen in der eigenen Seele kann nur Nächstenliebe und Vergebung bzw. Gott heilen und zum Schweigen bringen.

„Zu den bereits angeführten Ursachen, weshalb die Engel so große Weisheit aufzunehmen vermögen, kommt hinzu, was auch im Himmel die Hauptursache darstellt, dass sie nämlich ohne Selbstliebe sind. Denn je geringer jemandes Eigenliebe ist, desto weiser kann er in göttlichen Dingen sein. Die Eigenliebe verschließt die inneren Bereiche gegen den Herrn und den Himmel, öffnet die äußeren Bereiche und kehrt diese sich selbst zu. Deshalb befinden sich auch alle, bei denen diese Liebe herrscht, in dichter Finsternis in bezug auf alles Himmlische, wie sehr sie auch im Hellen bezüglich des Weltlichen sein mögen. Die Engel hingegen, frei von dieser Liebe, stehen im Licht der Weisheit, da die himmlischen Arten der Liebe, in denen sie sich befinden, das heißt die Liebe zum Herrn und zum Nächsten, die innerlichen Bereiche aufschließen. Denn diese Arten der Liebe stammen vom Herrn, und der Herr selbst ist in ihnen.“ (Himmel und Hölle. Kap. 272)
Und weiter in Kap. 280
"Unschuld ist, sich vom Herrn führen zu lassen und nicht sich selbst führen. Darum sind im Himmel alle in Unschuld, denn sie lassen sich gern vom Herrn führen. Sie wissen nämlich, dass sich selbst führen bedeutet,vom Eigenen geführt zu werden, und das besteht aus Selbstliebe. Wer aber sich selbst liebt, lässt sich nicht von einem anderen lenken. Inwieweit daher ein Engel sich in der Unschuld befindet, insoweit ist er auch im Himmel."
Ewigkeit hat nichts mit endloser Zeit zu tun.

Weil die Engel gar keinen Zeitbegriff haben, darum haben sie auch eine andere Idee des Ewigen, als die Menschen der Erde; die Engel verstehen unter dem Ewigen einen endlosen Zustand, nicht aber eine endlose Zeit. Ich dachte einst über das Ewige nach, und mittelst des Zeitbegriffs konnte ich wohl begreifen, was das „in Ewigkeit“ sein soll, nämlich das
Endlose, nicht aber was das „von Ewigkeit“ sei, somit auch nicht, was Gott vor der Schöpfung von Ewigkeit her getan hätte; als ich hierdurch in ein Bangen geriet, ward ich in die Sphäre des Himmels erhoben, und so in die Auffassung, in der die Engel vom Ewigen sind, und dann wurde mir durch Erleuchtung klar, dass man über das Ewige nicht aus der Zeit denken darf, sondern vom Zustand aus und dass alsdann verstanden wird, was das von Ewigkeit ist; was auch bei mir geschah. (HH. Kap. 167)
Der innere Sinn im Wort Gottes.

Der geistige Sinn ist nicht der, welcher aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes hervorleuchtet, wenn jemand das Wort untersucht und erklärt, um irgendeine Lehre der Kirche zu bestätigen. Dieser Sinn ist der buchstäbliche Sinn des Wortes; der geistige Sinn aber erscheint nicht im Sinne des Buchstabens, er ist im Inneren desselben, wie die Seele im Körper, wie der Gedanke in den Augen, und das Gefühl im Gesicht, die zusammenwirken, wie die Ursache und Wirkung. Jener Sinn macht es hauptsächlich, dass das Wort geistig ist, nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Engel; durch jenen Sinn bewirkt daher das Wort eine Gemeinschaft mit den Himmeln.

Aus: Die vier Hauptlehren Buch 2. Kap. 5
Dass die Weisesten unter den Menschen, Adam und sein Weib, sich von der Schlange verführen ließen, ohne dass Gott durch Seine göttliche Vorsehung es abwendete, kommt daher, dass unter Adam und seinem Weib nicht die ersten unter allen Menschen, die in dieser Welt erschaffen wurden, verstanden werden, sondern die Menschen der Ältesten Kirche, deren neue Schöpfung oder Wiedergeburt auf diese Weise beschrieben ist;
ihre neue Schöpfung oder Wiedergeburt im ersten Kapitel unter der Schöpfung des Himmels und der Erde, ihre Weisheit und Einsicht unter dem Garten Eden, und das Ende jener Kirche unter dem Essen vom Baum der Erkenntnis.
Das Wort ist in seinem Schoße geistig, und enthält die Geheimnisse der göttlichen Weisheit, und ist, um diese zu enthalten, in lauter Entsprechungen und Sinnbilder [repraesentationes] geschrieben. Hieraus erhellt, dass die Menschen jener Kirche, die im Anfang die weisesten und am Ende durch den Stolz auf eigene Einsicht die schlimmsten waren, nicht durch eine Schlange verführt wurden, sondern durch die Selbstliebe, die hier das Haupt der Schlange ist, welches der Weibessame, d.h. der Herr zertreten sollte.
Wer könnte nicht durch die Vernunft sehen, dass hier etwas anderes zu verstehen sei, als was im Buchstaben geschichtlich erzählt ist? Denn wer könnte begreifen, dass die Schöpfung der Welt so habe sein können, wie sie hier beschrieben wird? Deshalb mühen sich auch die Gelehrten so sehr ab in Erklärung dessen, was im ersten Kapitel enthalten ist, und bekennen zuletzt, dass sie es nicht verstehen; ebensowenig, dass im Garten oder Paradies derselben zwei Bäume gepflanzt worden sein sollen, der des Lebens und der der Erkenntnis, und zwar dieser letztere zur Falle; wie auch, dass sie durch das bloße Essen von diesem Baum sich so sehr versündigten, dass nicht nur sie, sondern auch das ganze menschliche Geschlecht, ihre Nachkommenschaft, der Verdammnis unterworfen wurden; ferner, dass eine Schlange sie verführen konnte, und so mehreres andere daselbst, als: dass das Weib aus einer Rippe des Mannes geschaffen worden sei, dass sie ihre Nacktheit nach dem Fall erkannt und mit Feigenblättern verhüllt haben, dass ihnen Röcke von Fellen zur Bedeckung ihres Körpers gegeben, und dass Cherubim mit flammendem Schwert aufgestellt wurden, den Weg zum Baum des Lebens zu hüten? - Dies alles sind Sinnbilder, unter denen die Gründung der Ältesten Kirche, ihr Zustand und ihre Veränderung, und endlich ihre Zerstörung beschrieben wird. Die Geheimnisse in all dem, was im geistigen Sinn, der im einzelnen darin liegt, enthalten ist, kann man auseinandergesetzt finden in den »Himmlischen Geheimnissen« über das erste und zweite Buch Mosis, die zu London herausgegeben wurden. Aus diesen kann man auch ersehen, dass dort unter dem Baum des Lebens der Herr in Ansehung Seiner göttlichen Vorsehung verstanden wird, und unter dem Baum der Erkenntnis der Mensch in Ansehung seiner eigenen Klugheit.

Aus: Die göttliche Vorsehung. Kap 241
Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“ (2. Korinther 3,6).

Zurück zur Schrift, kann nicht heißen, sie so buchstäblich wie möglich, ja man möchte beinahe schon sagen, so profan und geistlos wie möglich auszulegen.
Angesichts der vielen esoterisch geprägten Christus-Energie-Ideen die wie Pilze aus dem Boden zu schießen scheinen, mag diese Art von Fundamentalismus verständlich sein, führt aber letztlich zu einem ebenso großen Verhängnis von dem schon Paulus warnte: Der Buchstabe tötet, der Geist ist's der lebendig macht!
Zurück zur Schrift muss heißen, zurück zur möglichst genauen und präzisen Übersetzung der Schrift damit der Geist und innere Sinn darin wieder spürbar und leichter erfahrbar wird!
Die Heilige Schrift ist heilig, weil sie eben nicht nur ein historisches Schriftstück ist, sondern ein zeitloses aufgrund ihres göttlichen, zeitlosen inneren Sinns! Es ist eben Gottes Wort!
Das Lesen von urchristlichen Schriften der ersten Jahrhunderte (siehe BKV: Bibliothek der Kirchenväter) die mit „Kirchenvätern“ im heutigen Sinne nichts zu tun hat, erleichtert ebenso den Zugang zum tieferen Verständnis der Schrift wie sie im Orient generell üblich war. Weisheit war immer ein Ausdruck von bildhafter und gleichnishafter Sprache mit tiefem seelisch-geistigem Sinn.
Insofern ähneln die Urchristen in ihrer Auslegung sehr der Auslegungsart Swedenborgs!
Erst im laufe der Zeit kam diese Auslegungsart immer mehr abhanden als das Christentum ins Abendland transportiert wurde und in den letzten Jahrhunderten aufgrund einer verkopften und industrialisierten Gesellschaft.
DAHER die Berufung Swedenborgs durch Jesus Christus um diese Entwicklung weg vom Geist wieder zu stoppen und gleichzeitig eine neues, vertiefteres Christentum aufzubauen als das bisherige war. Das ist die Verheißung der Wiederkunft Jesu Christi!
Beides, sowohl, dass die Wiederkunft Christi nicht äußerlich verstanden wurde als auch dass das Wort einen tiefen, geistigen Sinn hat kommt u.a. in dem sehr früh datierten 2.Klemensbrief (datiert zw. 75 - 175 n. Chr.) sehr tiefsinnig zum Ausdruck:

„Wir wollen daher zu jeder Zeit das Reich Gottes in Liebe und Gerechtigkeit erwarten, da wir ja den Tag der Erscheinung Gottes nicht kennen. Als nämlich der Herr von jemand gefragt wurde, wann sein Reich kommen werde, erwiderte er: Wenn zwei eins sein werden, das Äußere wie das Innere, das Männliche beim Weiblichen, weder männlich noch weiblich. Zwei aber sind eins, wenn wir zueinander die Wahrheit reden und in zwei Körpern ohne Trug und Falsch eine Seele wohnt. Und das Äußere wie das Innere besagt: die Seele bedeutet das Innere, das Äußere bedeutet den Leib. Wie nun dein Körper erscheint, so soll auch deine Seele offenbar sein in guten Werken. Und das Männliche beim Weiblichen, weder männlich noch weiblich, das bedeutet: dass ein Bruder, wenn er eine Schwester sieht, bei ihr nicht an das Weib, noch sie bei ihm an den Mann denke. Wenn ihr dieses tut, sagt er, wird das Reich meines Vaters kommen“. (Kap 12,1-6)

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Es ist ein verbreiteter Irrtum zu meinen, dass Strafe oder Schicksalsschläge den Menschen bessern. Das trifft nur insofern zu, wie dieser Mensch sowieso für Gott offen ist. Ist er das nicht, verhärtet er nur um so mehr.
Daher bewirken schwere Zeiten, die mit einer Beraubung von Freiheiten einhergehen oder Not und Kriegszeiten in dieser Welt, immer eine Scheidung der Geister in Gut und Böse. Die einen entwickeln sich um so schneller und leichter zu Gott, die anderen verstricken sich in dieser Zeit um so mehr in ihr eigenes Schicksal des bösen oder auch nur völlig unbewussten Lebens, das sie leben.
Die erstaunliche Erkenntnis Swedenborgs dabei: Der Mensch kann noch so sehr wissen was wahr und gut ist, ja noch so sehr von der Wahrheit überführt werden, er wird doch mit der Zeit wieder das Böse rechtfertigen wovon sein Herz voll ist und wodurch er sein ganzes Leben geprägt hat.
Wer das verstanden hat weiß, dass niemand von Gott in die Hölle geworfen wird, sondern nur indirekt dadurch, dass er sich nur da wohl fühlt wo Seinesgleichen ist. Er kann das Licht und die Liebe Gottes nicht ertragen und muss davor flüchten. Das allein ist das absolut gerechte Gericht der Wahrheit bzw. Gottes.

„Vom Schrecken derer, die ein verkehrtes Leben geführt haben.
Es wurde von mir beobachtet, das unter den Geistern diejenigen, welche auf verkehrte Wege wandelten, obgleich sie unterrichtet waren, mehr als die andern erschrecken und zittern bei dem Gericht der Wahrheit, so das sie sogleich in Verzweiflung geraten, die andern aber nicht. Sie nehmen sogar ihre Zuflucht zu demutigeren Bitten als die andern, und wissen nicht, wo sie sich verbergen sollen. Sobald sie sich aber von ihrem Schrecken erholt haben, kehren
sie sogleich zu ihrer fruheren Gesinnung und zu ihrem Hochmut zuruck und meinen, sie allein seien im ganzen Himmel, was ich auch heute wahrgenommen
habe. 1747, den 9. Oktober“

(Aus: Das geistige Tagebuch Bd. 1 Kap. 149)


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RÄTSELWORTE
Noch einmal will ich aufzeigen, dass das Sprechen in Rätselworten und Allegorien im Orient zur Zeit des Urchristentums ein Ausdruck von tiefer Weisheit war. Der frühe Christ Clemens Alexandrinus, hat um 200 n.Chr. gewirkt und zeigt dies in unzähligen Stellen seiner umfassenden Schriften auf. Wie SWEDENBORG verweist er dabei auf den INNEREN SINN der HEILIGEN SCHRIFT und es wird damit klar, wie sehr diese Herangehensweise heutzutage bei den Christen (und damit auch jede Weisheit) verloren gegangen ist. Hier ein Beispiel wie er das Speisegebot Mose auslegt:

Es ist also nur natürlich, dass auch die nichtgriechische Philosophie, über die zu sprechen unsere Aufgabe ist, an manchen Stellen in versteckter Form und durch Sinnbilder ihre Weissagungen verkündet, wie wir dargelegt haben.
Dementsprechend sind auch die Gebote des Moses aufzufassen, wie jenes allgemein bekannte Verbot: „Ihr sollt kein Schwein und keinen Adler und keinen schnellfliegenden Raubvogel (Habicht) und keinen Raben essen!“
Denn das Schwein bedeutet die lüsterne und unreine Begierde nach Speisen und die gierige und unsaubere Zuchtlosigkeit im Liebesgenuss, die immer Reiz empfindet und auf irdischen Genuss bedacht ist und sich im Schlamme wälzt und für die Schlachtung und das Verderben gemästet wird.
Umgekehrt erlaubt er, Tiere zu essen, die gespaltene Klauen haben und wiederkäuen, womit er, wie Barnabas sagt, andeutete, „dass man sich denen eng anschließen soll, die den Herrn fürchten, und denen, die über den besonderen Sinn der Rede, der ihnen mitgeteilt wurde, in ihrem Herzen nachdenken, und denen, die die Forderungen des Herrn im Munde führen und beobachten, und denen, die wissen, dass Nachsinnen ein erfreuliches Werk ist, und die das Wort des Herrn gleichsam wiederkäuen (d.h. immer wieder darüber nachdenken)
5. Was bedeuten aber die gespaltenen Klauen? Dass der Gerechte sowohl in dieser Welt wandelt als auch die heilige Ewigkeit erwartet.“
6. Dann fügt er hinzu: „Ihr seht, wie trefflich die Gesetze sind, die Moses gegeben hat. Aber wie hätten jene dies fassen und verstehen können? Wir aber haben die Gebote richtig erfasst und verkündigen sie so, wie der Herr es wollte. Denn deswegen hat er unsere Ohren und unsere Herzen beschnitten, damit wir dies verstehen können.“
(Aus Clemens Alexandrinus: „Die Teppiche“ 5. Buch Kap. 51)
Wie wichtig das richtige Gottesverständnis ist

"Der Unterschied derer, die im Glauben und im Herzen einen Gott als Schöpfer des Weltalls, und Diesen zugleich als Erlöser und Wiedergebärer anerkennen, ist wie der der Stadt Zion zur Zeit Davids und der Stadt Jerusalem zur Zeit Salomos, nachdem der Tempel erbaut war. Wogegen die Kirche, die an drei Personen und an jede einzelne als einen besonderen Gott glaubt, der Stadt Zion und Jerusalem ähnlich ist, nachdem sie von Vespasian zerstört und der Tempel darin verbrannt war. Ferner wird ein Mensch, der einen Gott verehrt, in Dem eine göttliche Dreieinheit ist, und Der sonach eine Person ist, mehr und mehr lebendig, und ein Engelmensch; wer hingegen in einer Mehrheit von Göttern infolge der Mehrheit der Personen sich bestärkt, wird nach und nach wie ein mit beweglichen Gliedern versehenes Standbild, in dessen Mitte der Satan steht, und durch dessen gegliederten Mund spricht".

(Aus: Emanuel Swedenborg. „Die wahre christliche Religion enthaltend die ganze Theologie der neuen Kirche, so wie sie vom Herrn bei Daniel 7/13,14 und in der Offenbarung 21/1,2 vorhergesagt worden ist“. Kap. 23)

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Die Trinitätslehre ist nicht urchristlich.

Wie auch? Wenn sie 325 n.Chr. zu Nicäa erst erfunden wurde. Nicht von ungefähr beendete diese das urchristliche Zeitalter. Denn es gibt ein Vor-Nicänum und ein Nach-Nicänum. Dieser Bruch ist in der urchristlichen Literatur kennzeichnend. Man geht nicht zu weit, wenn man behauptet: Die Trinitätslehre leitete den Zerfall des Christentums ein. Eine Reformation fand zudem selbst unter unabhängigen Christen nicht statt. Zur Zeit der Reformation wurde das Thema zwar heiss diskutiert erreichte aber mit der Ermordung Michael Servets durch Calvin zu Genf nur einen sehr traurigen Höhepunkt. Servet vertrat urchristliche Standpunkte und betete zu Jesus während seiner grausamen Hinrichtung durch Verbrennung. Dieses Blut, und das vieler weiterer Christen bleibt nicht ungesühnt. Wer allen ernstes behauptet die Trinitätslehre sei urchristlich hat sich mit diesem wichtigsten Thema der Christenheit in Wahrheit nie ernsthaft befasst.

„Es ist zu wissen, dass im Apostolischen Bekenntnis gesagt wird: „Ich glaube an Gott, den Vater, an Jesus Christus, und an den heiligen Geist“, im Nicänischen: „Ich glaube an Einen Gott, den Vater; an einen Herrn Jesus Christus, und an den heiligen Geist.“, somit an Einen Gott. Hingegen heißt es im Athanasischen Bekenntnis: „An Gott den Vater, Gott den Sohn, und Gott den heiligen Geist.“ somit an drei Götter. Weil aber die Verfasser und Begünstiger dieses Bekenntnisses mit hellen Augen sahen, dass aus den in ihm enthaltenen Sätzen unvermeidlich die Vorstellung dreier Götter hervorgeht, so sagten sie, damit dem abgeholfen würde, dass die Drei Eine Substanz oder Wesenheit haben. Allein daraus geht aber keine andere Vorstellung hervor, als dass die drei Götter einmütig und übereinstimmend seien. Denn wenn auch eine einzige und unteilbare Substanz oder Wesenheit von Dreien prädiziert wird, so hebt dies die Vorstellung Dreier nicht auf, sondern verwirrt sie, weil es ein metaphysischer Ausdruck ist, und diese Wissenschaft, mit all ihrer Kunst, aus drei Personen, von welchen jede einzelne Gott ist, nicht Einen machen kann. Sie kann zwar im Mund Einen daraus machen, aber durchaus nicht in der Vorstellung.
Dass heut zu Tage die gesamte christliche Theologie auf die Vorstellung dreier Götter gegründet ist, geht klar hervor aus der Lehre von der Rechtfertigung, welche sowohl bei den Christen, der röm.-kath. Kirche, als auch der Protestanten, als Hauptpunkt der Lehren besteht. Diese Lehre setzt fest, dass Gott der Vater Seinen Sohn gesandt habe, die Menschen zu erlösen und selig zu machen und dass er den heiligen Geist gebe, dies zu bewirken. Jeder Mensch, der dies hört, liest oder ausspricht, muß notwendigerweise in seinem Denken, das heißt, in seiner Vorstellung, Gott in drei zerteilen, und sich denken: Dass der eine Gott den andern gesandt habe, und durch den dritten wirke. Dass dieser Gedanke einer göttlichen Dreieinigkeit, geteilt in drei Personen, deren jede einzelne Gott ist, in alles übrige der Lehre der heutigen Kirche eindringt, wie vom Haupt aus in dessen Leib - soll an passender Stelle aufgezeigt werden. Inzwischen befrage das über die Rechtfertigung vorausgeschickte“.

(Aus: Emanuel Swedenborg: Kurze Darstellung, Kap. 34)

Weiterführende Literatur zum Thema siehe auch unter: www.dreieinheit.de
Da die Trinitätslehre vielfach auf Athanasius zurückgeführt wird, der um das Jahr 300 geboren wurde und insofern schon zu den späteren Urchristen gezählt wird, sei hier noch angefügt, dass selbst er dem Urchristentum und damit auch Swedenborg im Verständnis über Gott noch wesentlich näher stand als dem Konzept der Trinitätslehre welches später entstand und auch heute noch vermittelt wird. Interessant ist auch, dass Athanasius in seinen sämtlichen Schriften (und das sind viele) immer wieder WORT – SOHN – WEISHEIT in eins setzt. Die göttliche Weisheit, die wie das Licht aus der Substanz der Sonne hervorgeht ist EINS mit deren Substanz, weil beides voneinander nicht zu trennen aber gleichwohl zu unterscheiden ist, wie die göttliche Liebe (Vater) von der göttlichen Weisheit (Sohn) zu unterscheiden aber nicht zu trennen ist. Worte die so von Swedenborg stammen könnten.

„Denn wir sehen, dass das Wort immer existiert und seine Existenz aus Gott hat und der Substanz dessen eigen ist, dessen Wort es auch ist, und dass es kein „früher“ und „später“ kennt. Wir sehen auch, dass der Abglanz der Sonne ihr selbst eigen ist, und dass die Substanz der Sonne weder geteilt noch auch verringert wird, sondern dass sowohl sie selbst ganz bleibt als auch der Abglanz vollkommen und unversehrt ist, und dass dieser die Substanz des Lichtes nicht vermindert, sondern als eine wahrhafte Zeugung aus ihm besteht. Wir sehen auch, dass der Sohn nicht von außen, sondern vom Vater gezeugt ist, dass der Vater unversehrt bleibt, und dass das Abbild der Substanz immer besteht und eine, völlige Ähnlichkeit mit dem Vater bewahrt, und dessen unverändertes Abbild bleibt, so dass wer dieses sieht, in ihm auch die Substanz sieht, deren Abbild es ist. Und aus der Wirksamkeit des Abbildes erkennen wir in Wahrheit die Gottheit der Substanz. Denn dies hat auch der Heiland gelehrt mit den Worten: „Der in mir bleibt, der tut die Werke, die ich tue“ und: „Ich und der Vater sind Eins“ und: „Ich bin im Vater und der Vater ist in mir“ (Aus: Athanasius, 2. Rede gegen Arius, Kap. 33)

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